Unter dem Motto “Ihr Hunger ist uns nicht Wurst – Auch Dorfprozelten ist uns nicht Wurst“ hatte der SPD-Ortsverein am vergangenen Sonntag zu einem zünftigen Weißwurst-Frühstück ins Gasthaus „Zur Fröhlichkeit“ eingeladen. Groß war der Anklang - nicht nur bei Parteimitgliedern, sondern allgemein bei der Bevölkerung der Südspessartgemeinde.
Nach der Begrüßung und einleitenden Worten der Ortsvereinsvorsitzenden und Kreisrätin Sabine Kettinger war erst einmal das Weißwurst-Frühstück angesagt, bei dem die Anwesenden sich mit ihren Tischnachbarn austauschen konnten.
Anschließend initiierte Sabine Kettinger mit den Worten „Unser Dorf ist liebens- und lebenswert und so soll es auch bleiben,“ einen lebhaften Informationsaustausch aller Anwesenden darüber, was zu tun sei, um dies zu ermöglichen. Bei diesem Gedankenaustausch erhielten auch die Kandidaten der SPD-Gemeinderatsliste Gelegenheit, sich den Anwesenden vorzustellen. Die Moderation übernahm die ehemalige Gemeinde- und Kreisrätin Gabriele Almritter. Sophie Lotzow als junge Mutter lag besonders am Herzen, dass sich junge Familien in Dorfprozelten aufgehoben fühlen und die Versorgung mit Kindergarten, Schule, aber auch Einkaufsmöglichkeiten vor Ort gesichert bleibt. In diesem Zusammenhang wies Andreas Seus darauf hin, dass er seine Bäckerei sicherlich noch weiterführe, allerdings für die Zukunft sehe er eher schwarz, da keine Jugendlichen mehr diese Berufe erlernen wollen und es somit in allen Sparten des Handwerks an Nachwuchs fehle. Die Versorgung durch Geschäfte vor Ort ist auch ein wichtiges Thema für die ältere Generation, darin waren sich die Anwesenden alle einig.
Für den Erhalt des Vereinslebens, das in Dorfprozelten eine große Rolle spielt, ist eine aktive Jugendarbeit in den Vereinen notwendig, wie Alfred Seus und Sonja Simon verdeutlichten. Für alle Generationen ist auch das Thema Barrierefreiheit von großer Bedeutung und muss bei einer möglichen Innerortsverschönerung unbedingt beachtet werden. In diesem Zusammenhang wurde auch diskutiert, dass es innerorts eigentlich wichtiger sei, die Arztpraxis zu erhalten und barrierefreies und altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen, als einen großen Parkplatz anzulegen.
Ebenfalls im Mittelpunkt stand der Erhalt der Natur, ob im Mainvorland, bei den Streuobstwiesen oder im Gemeindewald. Mehrmals wurde unterstrichen, dass das Mainvorland unbedingt erhalten bleiben soll. Gabriele Almritter und Albert Steffl wiesen auch auf die Notwendigkeit des weiteren Waldumbaus unter dem Motto „Erhalt durch Artenvielfalt“ hin. Dabei müsse man die kommenden Jahre wohl davon Abschied nehmen, mit dem Wald Gewinne zu machen. Auch wenn es Investitionen erfordere, so sei der Erhalt des Waldes nicht nur als Lebensraum für Mensch und Tier, sondern auch unter Umweltaspekten (Klima und CO2-Abbau) das Gebot der Stunde.
Genauso gelte es aber auch die alten Streuobstwiesen zu erhalten und die Landschaft außerhalb des Waldgebiets möglichst frei zu halten
Auch die Kreisvorsitzende der SPD Miltenberg, Helga Raab-Wasse, war aus Erlenbach gekommen und lobte die Initiative des Ortsvereins und seine aktive Arbeit. Alle Anwesenden waren sich einig, dass ein derartiger Gedankenaustauch sehr sinnvoll und fruchtbar ist und dies auch regelmäßig stattfinden sollte. Eine nächste Gelegenheit für gemeinsame Gespräche bietet die SPD Dorfprozelten bei ihrem Glühweinstand am Bahnhofsplatz am Samstag, 30. November 2019, ab 10:30 Uhr.